Über Handys, Pausen und Spiele

Die Zeit nach dem aktiven Üben

Das Lernen besteht nicht nur aus den Phasen, in denen du dich bewusst und aktiv mit Mathematik auseinander setzt. Wenn aufhörst zu rechnen, verarbeitet dein Gehirn die neuen Informationen weiter - in der Regel ohne dass du etwas davon merkst.

Manchmal bekommt man dennoch einen Hinweis darauf, dass das Gehirn weiterarbeitet, nachdem man die aktive Auseinandersetzung mit dem Thema beendet hat: Hat man ein (mathematisches oder anderes) Problem nicht lösen können, kommt mitunter auf einmal die Lösung später wie ein Geistesblitz, obwohl man gerade gar nicht an das Problem gedacht hat. Ähnlich wie einem manchmal Namen von Leuten einfallen, eine ganze Weile nachdem man angestrengt versucht hat, sich an den Namen zu erinnern.

Diese Phasen nach dem Üben sind also extrem wichtig und wertvoll. Kurz nach dem Üben entscheidet sich auch, welche Informationen den Weg ins Langzeitgedächtnis schaffen.

In diesem Artikel kann man nachlesen, warum das so ist.

Das Üben und Pausen

Wenn die Zeit nach dem Üben so extrem wertvoll und wichtig ist, dann schaffen wir doch einfach mehr solche Phasen. Das geht ganz einfach: Pausen einlegen!

Wir wechseln so immer Phasen mit aktiver Auseinandersetzung und Phasen mit unbewusster Auseinandersetzung miteinander ab.

ABER: Nicht alle Pausen sind gleich wertvoll

Unser Gehirn befasst sich nur dann weiter mit dem Geübten, wenn es nicht zu vielen verschiedenen Reizen ausgesetzt ist.

Deshalb ist es überhaupt KEINE wertvolle Pause, wenn man mal eben kurz auf dem Handy schaust, ob es da was neues von den Freunden gibt. Jeder Bildschirm setzt unser Hirn so vielen Reizen aus, dass diese mit dem soeben mühsam Geübten um den Weg ins Langzeitgedächtnis konkurrieren.

Handys sind also am besten während des Übens ausgeschaltet und überhaupt nicht in deiner Nähe, damit du gar nicht in Versuchung gerätst.

Ich würde dir gern erfreulichere Dinge über Handys berichten, da ich ja auch ein Fan der Technik bin, aber leider ist es so, dass Handys sogar denen, die ohnehin schon Schwierigkeiten mit der Schule haben, noch mehr schaden als anderen Menschen.

Zu einem effektiven Zeitmanagement gehört es also, dass du während und direkt nach dem Üben das Handy meidest. Schade wäre doch, wenn du wertvolle Zeit am Schreibtisch verbringst und dann aber den Erfolg schmälerst, indem zu dich mit deinem Handy befasst. Das wäre ja gerade so, als würdest du direkt nach dem Lernen zwei Schnäpse trinken. Dass das nicht gut ist, leuchtet wahrscheinlich jedem unmittelbar ein.

Wertvolle Pausen Schädliche Pausen
  • Spaziergang im Freien
  • Sport
  • ein Instrument spielen (am besten kein ehrgeiziges Üben, sondern kaufe dir einfach ein paar Noten zum Spaß haben, vielleicht auch mit Play along CDs)
  • Koche dir was leckeres und gesundes!
  • Gartenarbeit
  • Haushaltsarbeiten, die nicht anstrengen, z.B. Wäsche bügeln, aufräumen etc.
  • Ein kurzer Mittagsschlaf, höchstens 30 Minuten
  • Entspannungsübungen wie Autogenes Training, PMR, Yoga, Meditation, Achtsamkeitsübungen ...
  • Mit dem Handy spielen, Nachrichten schicken usw.
  • Im Internet surfen
  • Mails checken
  • Fernsehen
  • Computerspiele
  • Ein Mittagsschlaf von mehr als 30 Minuten. (Du bist danach so gerädert, dass der Rest des Tages "gelaufen" ist. Das ist Zeitverschwendung!)

Wer sich genau für die Auswirkungen von Bildschirmen auf unser Gehirn interessiert, dem empfehle ich die Bücher des Neurowissenschaftlers Manfred Spitzer, z.B. Vorsicht Bildschirm.

Spiele

Wenn du was in Mathe nicht hinbekommst, liegt das nicht immer daran, dass die Aufgaben zu schwer sind. Mitunter hat man einfach nicht gut genug für sich selbst gesorgt, z.B. nicht genügend gelüftet, nicht genügend geschlafen, getrunken, gegessen, das falsche gegessen usw.

Wenn zwei Dinge variieren - deine eigene geistige Fitness und die Schwierigkeit der Matheaufgaben - ist es schwierig zu wissen, woran es liegt, wenn es nicht läuft.

Deswegen kann es clever sein, beim Üben auch hin und wieder wertvolle Spiele zu spielen, die Konzentration, logisches Denken und geistige Flexibilität trainieren.

Funktionieren diese Spiele schlechter, als du es von dir gewohnt bist, dann bist du wohl nicht so fit wie sonst und solltest darüber nachdenken, woran das liegen könnte.

Spiele, die die Konzentrationsfähigkeit, logisches Denken und geistige Flexibilität trainieren

Logix 4x4

Kleine Holzfiguren sind nach Regeln, die an Sudoku erinnern, auf einem Spielfeld zu platzieren. Das Spiel ist offiziell für eine Person, es macht aber auch Spaß diese Rätsel zu zweit zu lösen.

Das Spiel kostet 19€ und kann beim Hersteller IQ-Spiele erworben werden.

SET

Bei diesem Spiel suchen alle Spieler gleichzeitig unter den 12 ausliegenden Karten nach einem Set von drei Karten, die nach einer gewissen Logik zusammen gehören.

Dieses Spiel ist bei Amigo erschienen, kostet ca. 10€ und in den meisten Spielwarenabteilungen von Kaufhäusern erhältlich.

Triovision und Triovision Master

Dies sind auch Suchspiele wie Set. Alle Spieler versuchen gleichzeitig durch Umstellen einer einzigen Spielfigur eine Konstellation herzustellen, die auf einer der ausliegenden Karten vorgegeben ist.

Das Spiel kostet 16€ und ist über den Hersteller IQ-Spiele zu erwerben.